Bundes-CIO Dr. Markus Richter erneut Gast beim VSDI
Bereits zum zweiten Mal konnte der VSDI den BMI-Staatssekretär und Bundes-CIO Dr. Markus Richter zum informellen Austausch begrüßen.
Die Vertreter von Mitgliedsunternehmen hatten die Möglichkeit virtuell mit dem Vorsitzenden des IT-Planungsrates über „OZG 2.0 und Digitale Identitäten im Rahmen der eIDAS-Neuregelung und deutschen Wallet-Lösung“ direkt zu diskutieren.
„Ergebnisse schneller sichtbar machen“
Herr Richter betonte zu Beginn der Veranstaltung in seinem Eingangsstatement die Bedeutung digitaler Identitäten. Dazu gab er einen Rückblick auf das vergangene Jahr, bei dem es darum ging, das Thema digitale Identitäten mit Leben zu füllen. Man habe versucht, diese mit einer SSI basierten Wallet praktisch umzusetzen. Außerdem bot er einen Einblick in die neue Aufgabenverteilung durch den Regierungswechsel. Das Kanzleramt übergebe die operative Zuständigkeit den Ministerien, wobei nach Richter „sichere digitale Identitäten hochpriorisiert und Kernaufgabe der Digitalisierung bleiben werden.“ Es soll nun viel von dem genutzt werden, was bereits vorhanden ist, um Ergebnisse wie die smart-ID-Wallet schneller sichtbar zu machen.
„Durch europäische Projekte Interoperabilität erzeugen“
Die Teilnehmer der Panel-Diskussion verwiesen, unter der Moderation des VSDI-Vorstandmitglieds Jan Ziesing, auf die Bedeutung zunehmender Europäisierung. Sie fragten Herrn Richter, wie Deutschland sich auf EU-Ebene einbringen möchte. Nach Richter wäre es sinnvoll, wenn auf europäischer Ebene gemeinsam Vorhaben gestartet würden: „Es ist einfacher durch europäische Projekte Interoperabilität zu erzeugen, als einzelne nationale Projekte zusammenzufügen.“ Deutschland könne hierbei eine gemeinsame Bewerbung mit anderen Mitgliedstaaten abgeben und Erfahrungen aus vergangen Projekten einfließen lassen.
„Eine dezentrale Datenverwaltung, bei der die Daten laufen und nicht die Menschen“
Im Rahmen des virtuellen Austausches ging es unter anderem auch um die Umsetzung von OZG 2.0. Für Herrn Richter sei wichtig, dass OZG 2.0 die Ende-zu-Ende Digitalisierung stärker fokussiere und viele Menschen erreiche. Das in das Registermodernisierungsgesetz integrierte Datenschutzcockpit stelle hierbei eine essenzielle Maßnahme zur Vertrauensgewinnung dar. Das Ziel sei eine dezentrale Datenspeicherung, „bei der die Daten laufen und nicht die Menschen.“
„Identitätsthemen spielen bei der Digitalisierung eine entscheidende Rolle“
Es wurde außerdem über die Bedeutung von digitalen Identitäten diskutiert. So wurde von den VSDI-Mitgliedern etwa auf die Rolle von Bankidentitäten aufgrund hoher Userzahlen hingewiesen. Herr Richter bestätigte, dass die Bankenwirtschaft eine große Bedeutung für den Erfolg digitaler Identitäten hätte, da diese entscheidende Use-Cases für Digitale Identitäten vorwiesen. Allerdings müsse man bei digitalen Identitäten die technischen Anforderungen für die Anwendungsbereiche prüfen und der Sicherheit Vorrang gewähren: „Akzeptanz bei den Menschen erhält man nur dann, wenn diese den Anwendungen auch vertrauen.“
Am Ende des Gesprächs betonten sowohl Herr Richter als auch der VSDI, dass sie die gemeinsame Zusammenarbeit sehr schätzen und in Zukunft weiter fortführen wollen. Der VSDI bedankt sich auch bei allen Teilnehmern für die tolle Diskussion.