Bundes-CIO Dr. Markus Richter virtueller Gast beim VSDI
Der Staatssekretär im Bundesministerium für Inneres, Bau und Heimat (BMI), Dr. Markus Richter, war in einem virtuellen Meeting Gast des VSDI.
Mehr als 40 Vertreter von Mitgliedsunternehmen diskutierten am Mittwochabend mit dem Bundes-CIO über „Sichere digitale Identitäten als Motor für sichere Digitalisierung“. Am Ende waren sich Dr. Richter und der VSDI darüber einig, den intensiven Austausch fortsetzen und gemeinsam an einer schnellen und sicheren Digitalisierung von Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft arbeiten zu wollen.
„Wir wollen nicht nur einen Weg skizzieren“
In dem Meeting stellte Dr. Richter dem VSDI seine Pläne vor, wie er seine Digitalisierungs-Ziele erreichen will und nahm dabei Bezug auf seinen 9-Punkte-Plan. Hinter diesen 9 Punkten stünden 34 Projekte, die Richter zeitnah umsetzen will. Dazu gehöre, „OPTIMOS 2.0“ zu skalieren und die AusweisApp 2 noch bedienerfreundlich zu machen. Er verstehe den elektronischen Personalausweis als Core-ID, die Zutritt zu digitalen Ökosystemen verschaffen solle. „Alleine in diesem Bereich arbeiten wir in diesem Jahr an zehn Usecases, zu denen auch die ‚Self-Sovereign-Identity‘ (SSI), zählt“, so Richter. Der Bundes-CIO betonte aber auch, dass es aus seiner Sicht nicht nur eine Master-ID geben solle, sondern dass es ein möglichst breites Nutzungsspektrum geben solle. „Wir wollen nicht nur einen Weg skizzieren; es ist gut, dass es hier Vielfalt gibt“, so Richter. Er passe bei der Vielzahl der Projekte darauf auf, dass „wir nicht vom Weg abkommen“.
„Souveränität ist ein essenzielles Vorhaben“
Einig waren sich die Diskutanten unter Moderation des VSDI-Vizevorsitzenden Arno Fiedler darin, dass weitere Anwendungsfälle geschaffen werden müssten, damit die eID auch genutzt würde. Die VSDI-Vertreter wiesen darauf hin, dass die Interoperabilität und der Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur beachtet werden müssten und die Wahrung der digitalen Souveränität bedeutend sei. Dem stimmte Richter zu: „Die Souveränität ist ein essenzielles Vorhaben. Wenn wir Souveränität sicherstellen wollen, müssen wir uns jetzt zusammen tun.“ Jetzt gäbe es noch eine Chance, der Marktmacht privater Konzerne etwas entgegen zu setzen. SSI sei genau die Antwort darauf, da der Bürger damit selbst im Blick habe, was mit seinen Identitätsdaten passiere. Dabei sollten wir stark in europäischen Dimensionen denken, so der Bundes-CIO.
Breites Themenspektrum rund um sichere digitale Identitäten
Im Rahmen des virtuellen Austausches ging es unter anderem auch um die Frage, wie man von anderen Ländern lernen könne; wie es gelingen könne, auch außereuropäische eIDs zu verifizieren; dass die analoge Gesetzgebung den digitalen Entwicklungen noch mehr Rechnung tragen müsse und wie die Kommunikation mit und zu den Bürgern gestaltet werden soll.
Abschließend dankte Richter den VSDI-Vertretern für den spannenden Austausch und die vielen guten Stichpunkte, über die er nachdenken und die er berücksichtigen wolle. Die VSDI-Vertreter zeigten sich beeindruckt vom Tempo und der Dynamik, mit dem Richter die Aufgaben angehe. „Machen ist wie wollen, nur krasser“, brachte es die VSDI-Vorsitzende Antonia Maas auf den Punkt und wünschte Richter für dessen weitere Arbeit viel Erfolg.