Finnland testet digitalen Reisepass
Finnland steht kurz davor ein Pilotprojekt für einen digitalen Reisepass zum kontaktlosen internationalen Reisen zu starten. Das Ziel: den Reisepass zukünftig im Handy „verstauen“ zu können.
Das Projekt ist Teil der Initiative zur Entwicklung eines interoperablen digitalen Identitätsökosystems und einer europäischen Wallet für digitale Identitäten. Finnland plant dabei einen Piloten für digitale Reisedokumente, welches von der Europäischen Kommission finanziell gefördert wird.
Für Reisende soll es dadurch möglich sein, eine digitale Version ihrer Reisedokumente zu erhalten und diese zur frühzeitigen Verifizierung an die Grenzbehörden zu schicken. Freiwillige, die an dem Projekt teilnehmen, werden am Flughafen durch ein Bild ihres Gesichts identifiziert. Die so generierten Flugdaten sollen nach jeder Reise gelöscht werden. Erste Freiwillige werden frühestens im Frühling 2023 zwischen Finnland und Kroatien reisen können.
Im ersten Schritt muss man seinen Pass physisch mit sich tragen, diesen jedoch lediglich geschlossen in einen Leseautomaten einführen. Mit dem Voranschreiten des Piloten soll es den Reisenden ermöglicht werden, allein mit ihrem Smartphone einzuchecken. „Das langfristige Ziel ist es, dass Reisende ihre Dokumente nicht mehr physisch benötigen. Allerdings braucht die Realisation Zeit, der Pilot ist hier jedoch ein erster Schritt.“, so der Inspektor der finnischen Grenzkontrolle Mikko Väisänen.
Ähnliche Projekte gibt es bereits in Ländern wie Südkorea, den USA oder Polen. Die Ukraine gab 2021 als erstes Land der Welt dem digitalen Reisepass den gleichen legalen Status wie dem physischen Äquivalent.
Der VSDI begrüßt die Initiative einer Digitalisierung von Reisedokumenten, da dies einen wichtigen Schritt hin zu einem europäischen digitalen Ökosystem für Identitäten darstellt. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse des Pilotprojekts.