Manuel Höferlin zu Gast beim Verband Sichere Digitale Identität
Der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses „Digitale Agenda“, Manuel Höferlin (FDP), hat am politischen Abend des VSDI e.V. mit den Mitgliedern über die Zukunft digitaler Identitäten diskutiert.
Der politische Abend ist eine regelmäßige Veranstaltung des Verbands, um mit politischen Akteuren in den Austausch zu kommen. Das Format bietet den Mitgliedern die einmalige Gelegenheit, im kleinen Kreis mit Politikern über aktuelle Entwicklungen zu diskutieren. So können Politik und Wirtschaft gegenseitig voneinander profitieren.
Voraussetzungen für die digitale Transformation sind digitale Identitäten
Manuel Höferlin machte zu Beginn des Austausches deutlich, dass er von der Bedeutung digitaler Identitäten für die Digitalisierung der Gesellschaft überzeugt ist. Dabei gehe es ihm nicht nur um digitale Identitäten für Bürger, sondern ebenso für Unternehmen und Geräte. Bei der Ausgestaltung dieser Identitäten sei die Einhaltung des Datenschutzes oberste Priorität. Auch deshalb gehen laut Höferlin Kryptografie und digitale Identitäten Hand in Hand. Zudem brauche es gleichzeitig ein höheres Vertrauen in die Verarbeitung der Daten – sichere digitale Identitäten könnten hier Akzeptanz und Vertrauen schaffen.
Vielfältiger Austausch über zukünftige Entwicklungen
Im Austausch mit den Panel-Teilnehmern wurden vielfältige Perspektiven eingebracht. Prof. Florian Tschorsch vom Einstein Center Digital Future (ECDF) in Berlin sieht eine offene, dezentrale Architektur digitaler Identitäten als „Nordstern“ an. Er wies dabei auch auf potenzielle Gefahren, wie die „systemweite Optimierung“ hin, mit der ein erhöhtes Diskriminierungspotenzial und die Möglichkeit, Meinungsbilder zu formen, einhergehen würden. Patrick von Braunmühl (Bundesdruckerei) machte die Potenziale für einen digitalen Binnenmarkt, die durch die Vorschläge der EU-Kommission zu eIDAS entstehen könnten, deutlich. Isabel Skierka von der European School of Management and Technology (ESMT) in Berlin verwies in diesem Zuge auf die SSI-Handschrift in der neuen eIDAS-Verordnung.
Smart-eID: “Wir müssen in die Anwendung kommen”
Diskutiert wurde auch über die Möglichkeiten der neuen smart-eID auf dem Smartphone. Einig waren sich die Teilnehmer darüber, dass jetzt zügig an Anwendungsmöglichkeiten für die digitale Identität gearbeitet werden muss. Nur dadurch würden die Bürger dazu bewegt werden können, das Angebot auch zu nutzen. Manuel Höferlin betonte dabei auch das Recht auf informationelle Selbstbestimmung der Bürger: „Wenn ich kontrollieren kann, wer meine Daten nutzt, kann ich auch Vertrauen haben“. Außerdem wurde von Isabel Skierka darauf hingewiesen, dass die Bürger auch über die aktuellen Möglichkeiten zur Nutzung ihrer digitalen Identität informiert werden müssen. Sie hat in der Begleitforschung der Schaufensterprojekte herausgefunden, dass Bürger ihre digitale Identität selbst verwalten wollen – von einer digitalen Brieftasche, der Wallet, und dessen Möglichkeiten hatte aber bisher kaum jemand gehört. Diese Diskrepanz gelte es aufzulösen.
Der Austausch des VSDI zeigte viele Gemeinsamkeiten von Politik und Wirtschaft. Zusammen müsse man jetzt daran arbeiten, digitale Identitäten in der Breite zur Verfügung zu stellen.